60 Jahre: "Weiter so!"
Meimerser Kameraden haben 1997 allen
Grund zu Feiern
Meimers (yv). Die Floriansjünger haben in diesem Jahr allen Grund
zum Feiern. Vor genau 60 Jahren schlossen sich 36 Männer de Ortes zur
Freiwilligen Feuerwehr zusammen.
Dennoch: Die organisierte Brandbekämpfung hat in der Gemeinde eine
viel längere Tradition. Dies kann anhand von Aufzeichnungen zurück
verfolg werden, die vom Ende des 19. Jahrhunderts stammen. Es ist einem
Zufall zu verdanken, daß die Kameraden in Meimers um das große
Jubiläum wissen. Denn erst vor zwei Jahren tauchte bei Aufräumarbeiten
ein handgeschriebenes Buch auf. Aus diesem geht die Gründung der
Feuerwehr am 9. Februar 1937 hervor.
Dabei hätte es die Meimerser Feuerwehr in ihren Anfangsjahren nicht
eben einfach, erinnerte Wehrführer Arno Storch in einem historischen
Abriß. Zahlreiche Kameraden mußten in den Krieg ziehen- was es mit sich
brachte, daß 1942 eine Frauenwehr ins Leben gerufen wurde. Gleichwohl
fand man nach dem Krieg recht schnell wieder zu fest organisierten
Strukturen zurück. "Auf den vorbeugenden Brandschutz wurde immer
großer Wert gelegt", blickte er zurück. Ganz selbstverständlich
gehört die regelmäßige Teilnahme an Leistungsvergleichen dazu.
Daran ändert sich auch nichts, als die Wehren Meimers und Bairoda
zwischen 1970 und 1984 eine Einheit bildeten. Ende der 70er Jahre
entstand ein neues Feuerwehrgerätehaus. Wie überhaupt die technische
Ausrüstung mittlerweile den von den Kameraden gewünschten Stand habe,
um schnell retten und löschen zu können, so der Wehrführer
weiter.1994 ging ein lang ersehnter Wunsch der Meimerser in Erfüllung:
Die Städtepartnerschaft Bad Liebenstein - Melsungen machte es möglich.
Die Melsunger stellten ein Löschfahrzeug zur Verfügung, das an den
Ortsteil Meimers weitergereicht wurde.
Die Gemeinde kann im übrigen mit Stolz wieder auf eine
Frauenlöschgruppe verweisen, zu der sechs junge Damen gehören. Auch
diese wurde 1994 ins Leben gerufen. Wenn gleich sich bei der Feuerwehr
alles um den Dienst am nächsten dreht - dem Kontakt zu den Bürgern
wurde eine ebenso, betonte Arno Storch. So organisierte man
Beispielsweise in den 80er Jahren Tanz- und Discoabende. Diesen Faden
ließ man nicht mehr reißen - Beleg dafür sind die Frühlingsfeste und
der Feuerwehrball. Beide sollen 1997 ganz im Zeichen des 60 jährigen
Jubiläums stehen. Zum Ball wird am kommenden Samstag eingeladen. Das Frühlingsfest
(30. Mai) soll ein buntes Programm bieten, was vom
Löschangriff mit Menschenrettung bis zu Rundflügen über Meimers
reicht, kündigt er an. Einen neuen weg wollen die Kameraden - derzeit
16 aktive Mitglieder - zudem beschreiten. Zur Jahreshauptversammlung
Ende 1996 entschlossen sie sich, einen Feuerwehrverein zu gründen,
"um eine breite Basis anzusprechen", wie deren Vorsitzender
Peter Hess sagte. Einige Bürokratische Hürden bis zum entgültigen
Eintrag ins Vereinsregister sind allerdings noch zu nehmen. Noch etwas
soll in diesem Jahr verwirklicht werden: Die Floriansjünger wollen
einen Teil der oberen Räume des ehemaligen Gemeindeamtes nutzen.
"Ihr seit Vorbild für die Bürger", lobte zur Festsitzung
Bürgermeister Udo Rommel. An Einsatzbereitschaft hätten es die
Meimerser Wehrmitglieder nie fehlen lassen. "Wir werden Euch weiter
unterstützen, entsprechend unseren Möglichkeiten", versprach er.
Anerkennung zollte der Jubiläums- Wehr auch Kreisbrandmeister Peter
Roth, der betonte, das die technische Ausrüstung die eine Seite sei.
"Im Mittelpunkt aber stehe der Mensch, der die Technik
bedient", hob er hervor. In Meimers habe sich verstärkt nach der
Wende vieles positives entwickelt. Auch Roth ging dabei unter anderem
auf die Vereinsgründung ein - ein wichtiger Aspekt, der die Öffnung
der Feuerwehr für viele Bürger Rechnung trage. Doch schon längst sei
sie zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens geworden,
fügte Norbert Brenn (Sportverein) hinzu.
Werner Schlechtweg, Bad Liebensteiner Stadtbrandinspektor, machte
nicht viele Grußworte und brachte es auf den Punkt: "Macht weiter
so!"